Kurz nach den skrupellosen Selbstmordanschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon 2001 rief der amerikanische Präsident G.W. Bush den globalen „Krieg gegen den Terror“ aus. An den folgenden Kriegen
nahmen neben den USA und ihren NATO-Verbündeten auch viele andere Staaten teil, darunter Russland und China.
In vielen Teilen der Welt werden vermehrt unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung Kriege gegen die eigene Bevölkerung geführt, Minderheiten unterdrückt und demokratische Rechte beschnitten. In diesen Kriegen wurden Millionen getötet und zu Krüppeln gemacht. Abermillionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben und suchen auch in Europa Zuflucht. Auch Tausende Soldat:innen der westlichen Militärmächte und ihrer Verbündeten fanden den Tod. In Afghanistan haben nach dem Rückzug der USA und der Bundeswehr die Taliban nach 20 Jahren wieder die Macht übernommen, weitgehend kampflos. Im Irak haben die Invasion der US-geführten Koalition und ihre Politik des „Spalte und Herrsche“ die Gesellschaft auseinandergetrieben und damit einen fruchtbaren Nährboden für den IS geschaffen. Das sind die katastrophalen Folgen von „Kriegen gegen den Terror“. Es bewahrheitet sich, worauf in vielen Ländern der Welt die Friedensbewegung und die Linke immer wieder hingewiesen haben: Bomben schaffen keinen Frieden. Terror lässt sich nicht mit Krieg bekämpfen!
Den USA ging es bei ihren Feldzügen um geostrategischen Einfluss im ölreichen Nahen und Mittleren Osten. Den deutschen Regierungen darum, in einer Region von zentraler geopolitischer Bedeutung militärische Präsenz zu zeigen und den seit Anfang der 1990er Jahre angestrebten Ausbau der Bundeswehr zu einer weltweit operierenden militärischen Kraft voranzutreiben. Inzwischen rücken die in Afrika liegende Sahelzone und insbesondere Mali stärker in den Fokus des „Kriegs gegen den Terror“. Auch hier beteiligt sich die Bundeswehr an zwei internationalen Militäreinsätzen. Diese schaffen keine Sicherheit, sondern machen die Lage noch schlimmer. Wir wollen deshalb mit Euch diskutieren Warum wird der „Krieg gegen den Terror“ trotz seines Scheiterns weitergeführt? Was müsste heute getan werden, um einer Welt ohne Krieg und Terror näher zu kommen?