Die landeseigene Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte (NH) hat 2013 begonnen, in der Siedlung Westhausen insgesamt 327 Reihenhäuser zu privatisieren. 239 Häuser sind bereits verkauft. Neben dem vorrangigen Verkauf an die bisherigen Mieter*innen, wurden Häuser auch an Dritte veräußert. Dieses Beispiel zeigt, wie wertvoller öffentlicher Wohnraum in die Hände von privaten Investor*innen und somit in die Spirale aus Aufwertung, Gewinnmaximierung und schließlich Verdrängung gelangt – dirigiert von der landeseigenen Wohnungsgesellschaft.
Öffentlicher Wohnraum in Frankfurt ist Mangelware. Der Bestand an öffentlichen Wohnungen, aber auch an öffentlichen Grundstücken, sinkt seit Jahren kontinuierlich. Die Neoliberalisierung des Wohnungsmarktes, die in den 1990ern und 2000ern Konjunktur erfuhr, hatte den massenhaften Ausverkauf öffentlicher Grundstücke und Wohnungen zur Folge. Wohnraum wurde zu Niedrigpreisen dem Markt zugeführt und unterliegt seither den Marktmechanismen. Die Stadt agiert zunehmend wie ein Unternehmen und nimmt ihre Verantwortung, angemessenen und bezahlbaren Wohnraum als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge bereitzustellen, nicht mehr ernst. Der Rückzug der Kommunen aus dem öffentlichen Wohnungsbau führte zu einer Verschärfung des Mietenwahnsinns: Wohnen wird mehr und mehr als Ware und Anlageobjekt privater Investor*innen gehandelt statt als Grundbedürfnis der Menschen.
Welche Auswirkungen hat die Privatisierung von Grund und Wohnraum auf den Mietenwahnsinn in Frankfurt? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es auf Ebene der Kommunen und des Landes? Das und viel mehr möchten wir bei der Podiumsdiskussion und mit euch diskutieren!
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