Eine Krise jagt die Nächste. Explodierende Mieten, Spekulation und Gentrifizierung verdrängen immer mehr Menschen aus ihren Vierteln und zerreißen das urbane Miteinander. Öffentliche Infrastruktur – sei’s in der Pflege, der Bildung, der Mobilität, – ist neoliberalen Kürzungen und systematischer Privatisierung nahezu schutzlos ausgesetzt. Die Klima-Krise ist in vollem Gange. Doch statt des unbedingt notwendigen sozial-ökologischen Umbaus bekommen wir leere Versprechen eines grünen Wachstums. Imperiale Mächte setzen auf eine Militarisierung aller Bereiche des Lebens und kriegerische Eskalationsspiralen im Kampf um Ressourcen. Fehlende Partizipation vor Ort führt dazu, dass die Gestaltung unserer Städte, unserer Produktion und unseres Miteinanders nicht an unseren Bedürfnissen, sondern an den Gewinnen der Reichen und Konzerne ausgerichtet wird – und zum Aufstieg der Rechten. Wir leben in Zeiten des Kannibalisierenden Kapitalismus, so Nancy Fraser (2019), der in seiner unnachgiebigen Profit-Gier nicht allein unsere materiellen und ökologischen Grundlagen, sondern auch unsere sozialen Beziehungen und Gemeinschaften auffrisst.
Doch: Der Kapitalismus muss nicht das Ende der Geschichte sein. Seit Jahren kreisen soziale Kämpfe verstärkt um das Recht auf Stadt – um Mitbestimmung, um Nachhaltigkeit, um Kultur und Identität, um Sorge, Raum, und um Soziale Gerechtigkeit. Arbeiter*innen und Nachbar*innen organisieren Widerstand gegen Mieten-Wahnsinn, Privatisierung und Verdrängung, gegen wegbrechende Infrastruktur und gegen fehlende Perspektiven vor Ort, gegen das Verschlafen der Klima-Krise, gegen patriarchale Gewalt und rassistische Politik. Diese unterschiedlichen Kämpfe um das Recht auf Stadt als Orte der Aushandlung kapitalistischer Widersprüche sind zugleich unsere Orte als Linke – als Verbündete, als Mitstreiter*innen und Organizer*innen.
Frankfurt am Main steht wie kaum eine andere Stadt in Deutschland für jene Widersprüche und jene Widersprüchlichkeit des Kapitalismus. Unzählige Menschen, die alltäglich Erfahrungen mit Ausbeutung und Unterdrückung in unserer Stadt machen, leben im Schatten der EZB. Damit möchten wir brechen – gegen eine Stadt der Reichen und Konzerne, für ein 069 von Unten!
Gemeinsam mit Euch möchten wir uns die für einen kraftvollen, erfolgreichen Kampf um das Recht auf Stadt notwendigen, inhaltlichen und methodischen Grundlagen aneignen, einen kollektiven Raum für’s (Kennen-) Lernen, Austauschen und Vernetzen schaffen, und lokale Perspektiven und Strategien für Die Linke als sozialistische Partei entwickeln. Dafür haben wir ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt – von thematischen Einführungen in Öko-Sozialismus und Feministisches Vergesellschaften, über die Basics von Transformative Organizing, Politischer Bildung und Social Media, bis zur gemeinsamen Aktion für das Recht auf Stadt im Rahmen der Konferenz. Das ganze Programm findet Ihr unten.
Wir freuen uns über Eure Anmeldung unter buero@linke-frankfurt.de, damit wir die Konferenz, die Vielfalt an Workshops und ins. die Verpflegung gut planen können. Natürlich könnt Ihr auch gern spontan dazu stoßen. Herzliche Einladung!
UNSER PROGRAMM:
Fr., 19:00 – 21:00 Uhr: SOZIALISMUS, TROTZ ALLEDEM.
Gespräch mit Katharina Grabietz, Janine Wissler (angef.) & Alex Demirovic
Fr., 21:00 – Open End: LINKER BAR-ABEND
Sa., 09:30 – 10:15 Uhr: GEMEINSAME ANKUNFT & BEGRÜßUNG
Sa., 10:30 – 12:00 Uhr: FEMINISTISCHE PERSPEKTIVEN AUF VERGESELLSCHAFTUNG
KAPITALISMUS, KLIMA & ÖKO-SOZIALISMUS
GRUNDLAGEN DER POLITISCHEN BILDUNG
Sa., 12:15 – 13:45 Uhr: WAS IST TRANSFOMATIVES ORGANIZING?
LINKE NARRATIVE IN SOZIALEN MEDIEN
KOMMUNALE POLITIK 101
Sa., 13:45 – 14:45 Uhr: GEMEINSAME MITTAGSPAUSE
Sa., 15:00 – 16:30 Uhr: KÄMPFE UM DAS RECHT AUF WOHNEN
RECHT AUF STADT AUS PERSPEKTIVE DER MIGRATION
GRUNDLAGEN DER NEUMITGLIEDER-ARBEIT
Sa., 16:30 – 17:00 Uhr: GEMEINSAME KAFFEEPAUSE
Sa., 17:00 – 17:45 Uhr: AKTION ZUM RECHT AUF STADT
Sa., 18:00 – 19:30 Uhr: UNSER PLAN TO WIN 2026
Herausforderungen & Aufgaben für eine starke Linke in Frankfurt am Main