Kann in Baulücken, Hinterhöfen und auf bestehenden Häusern der Wohnraum geschaffen werden, der in Frankfurt fehlt?
In Frankfurt ist das bekannteste Beispiel für eine große Nachverdichtungsmaßnahme die Platensiedlung: Hier will die stadteigene Wohnungsgesellschaft ABG 600 zusätzliche Wohnungen auf und neben bestehende Gebäude bauen. Die Mieten der frei finanzierten neuen Wohnungen sollen mit um die 11 Euro pro Quadratmeter mehr als doppelt so teuer sein wie die jetzigen Mieten in der Platensiedlung. Doch nicht nur in der Platensiedlung wird nachverdichtet, sondern unter anderem auch in Westhausen, im Gallusviertel und im Nordend.
Dabei gibt es einerseits Argumente dafür, dichter zu bauen. Bis zu 35.000 Wohnungen könnten durch Nachverdichtung in Frankfurt geschaffen werden. Außerdem werden weniger Grünflächen versiegelt als bei einem Neubau „auf der grünen Wiese“, vorhandene Straßen usw. können mitgenutzt werden.
Andererseits entstehen oft nicht die Wohnungen, die gebraucht werden, sondern hauptsächlich teure Neubauten. Durch gleichzeitige Modernisierungen im Bestand steigen die Mieten in den jetzt noch günstigen Wohnungen. Weitere Kritikpunkte sind der Wegfall von Grünflächen, die drohende Überbelegung der Schulen, zusätzliches Verkehrsaufkommen. Die Bewohner*innen werden häufig spät und lückenhaft über die Baumaßnahmen informiert.
Wir wollen gemeinsam diskutieren:
- Gibt es Beispiele aus anderen Städten, in denen eine soziale Nachverdichtung gelungen ist?
- Wie kann eine Nachverdichtung ohne Verdrängung der Bewohner*innen aussehen?
Donnerstag, 12. April 2018, 19 Uhr, Saalbau Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248
Mit:
- Ricarda Pätzold, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU)
- Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer
Moderation: Felix Wiegand, AK Kritische Geographie Frankfurt